Arzneimittel Notstand in der Schweiz?

13 Jun 2024 2 min read No comments Notvorrat
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Grosse Sorge um genügend Medikamente in der Schweiz

Gibt es einen Arzneimittel Notstand in der Schweiz? Ja, der Arzneimittelnotstand in der Schweiz ist mehr als eine Schlagzeile. Die Tatsache, dass wir in der Schweiz bei einigen Medikamenten unterversorgt sind, steht dahinter, weil sich der Arzneimittelmangel weltweit in den letzten Jahren drastisch verschärft hat. Die Situation hat sich zugespitzt. Das führt zu einem Mangel an Medikamenten, insbesondere bei den lebenswichtigen. Der Bundesrat hat sich jüngst in einer Sitzung über die zunehmend problematische Lage bezüglich des Medikamentenmangels informieren lassen. Dabei betrifft die Mangellage sowohl den stationären als auch den ambulanten Bereich.“

Zu wenig Arzneimittel – Warum?

Der weltweite Mangel an Medikamenten, insbesondere Antibiotika, hat durch die COVID-19-Pandemie erheblich zugenommen. Produktionsengpässe bei Wirkstoffen, die hauptsächlich in China hergestellt werden, haben die globale Versorgungskette gestört und die Verfügbarkeit in der Schweiz beeinträchtigt. Diese Engpässe haben sich auch auf andere Medikamente ausgeweitet, die für die ambulante Versorgung von großer Bedeutung sind.

Wegen Knappheit von Arzneimitteln wird Pflichtlagerbezüge beantragt

Die Situation hat sich seit 2019 kontinuierlich verschlechtert. Laut der Meldestelle der wirtschaftlichen Landesversorgung ist die Anzahl der Engpassmeldungen für lebenswichtige Medikamente im Jahr 2022 im Vergleich zu 2019 um etwa 9 % gestiegen. Während der Covid 19 Pandemie war es zu einem vorübergehenden Rückgang gekommen. Über 150-mal wurden im letzten Jahr Pflichtlagerbezüge beantragt. Das ist ein Höchststand, der zeigt, wie stark die Versorgung unter Druck steht.

Taskforce wegen Medikamenten Engpass eingesetzt

Als Reaktion auf die verschärfte Lage hat die wirtschaftliche Landesversorgung eine „Taskforce Engpass Medikamente“ eingesetzt. Diese Taskforce arbeitet eng mit anderen Bundesstellen zusammen. Involviert sind das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) und das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Zunächst sollen kurzfristige Maßnahmen entwickelt werden und umgesetzt werden, um die akuten Versorgungsprobleme zu lindern.

Arzneimittelversorgung muss nachhaltig verbessert werden

Für die Zukunft werden auch mittel- und langfristige Maßnahmen evaluiert, um die Arzneimittelversorgung nachhaltig zu verbessern. Dies umfasst eine bessere Erfassung und Verwaltung von Versorgungsstörungen und die Schaffung günstigerer Marktbedingungen. Ziel ist es, die Häufigkeit und Schwere von Engpässen zu reduzieren, damit die Patientenversorgung gesichert ist.

China ist der Hauptproduktionsstandort für pharmazeutische Wirkstoffe und Arzneimittel

Die globale Abhängigkeit von China als Hauptproduktionsstandort für pharmazeutische Wirkstoffe und Arzneimittel stellt einen zentralen Aspekt der aktuellen Engpässe dar. Insbesondere in Krisenzeiten wie der COVID-19-Pandemie zeigt diese Abhängigkeit ein erhebliches Klumpenrisiko, da Lockdowns und Produktionsstörungen in China die Anfälligkeit der globalen Arzneimittellieferkette offenlegen.

Arzneimittelversorgung stabilisieren

Angesichts dieser Herausforderungen ist es wichtig, dass die Öffentlichkeit über die aktuelle Situation informiert bleibt, und Patienten sowie medizinisches Fachpersonal sollten sich der möglichen Engpässe bewusst sein und alternative Behandlungsoptionen oder Medikamente in Betracht ziehen. Zudem müssen Politik und Gesundheitsbehörden weiterhin gemeinsam an langfristigen Lösungen arbeiten, um die Arzneimittelversorgung zu stabilisieren und zu verbessern.

Die Einrichtung der Taskforce und die laufenden Evaluierungen markieren wichtige Schritte in diese Richtung. Es bleibt zu hoffen, dass koordinierte Maßnahmen und eine verstärkte internationale Zusammenarbeit die Abhängigkeit von einzelnen Produktionsstandorten reduzieren und die Resilienz der globalen Arzneimittelversorgung stärken können.

Quellen:

Verschärfung bei der Arzneimittelversorgung

Arzneimittel: Aktuelle Lage

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