Sextortion – eine perfide Erpressungsmasche

9 Jun 2024 5 min read No comments Cybercrime
Featured image

Die Milliarden Erpressungsmasche

Sextortion eine perfide Erpressungsmasche – Wir machen auf eine weitere, ernste und zunehmende Gefahr im Internet aufmerksam machen: Sextortion. Dieser Begriff bezeichnet eine perfide Form der Erpressung, bei der Kriminelle intime Bilder oder Videos von ihren Opfern verlangen und anschließend drohen, diese zu veröffentlichen, falls keine Geldzahlungen erfolgen. Eine weitere Handlung, die unter Cyberkriminalität fällt.

Was ist Sextortion?

Sextortion ist eine moderne Form der Erpressung, eine wirklich perfide Erpressungsmasche, bei der die Täter meist über Social Media, Dating-Apps oder E-Mails Kontakt zu ihren Opfern aufnehmen. Nach dem Austausch oder der Aufnahme intimer Bilder und Videos werden die Opfer unter Druck gesetzt, Geld zu zahlen, um eine Veröffentlichung des Materials zu verhindern. Die Täter nutzen oft gefälschte Identitäten und geben sich als vertrauenswürdige Personen aus, um das Vertrauen ihrer Opfer zu gewinnen.

Sextortion eine perfide Erpressungsmasche – wie funktioniert sie?

Kontaktaufnahme: Die Täter treten über soziale Netzwerke, Dating-Plattformen oder E-Mails mit ihren Opfern in Kontakt. Sie geben sich oft als attraktive, gleichaltrige Personen aus, um das Vertrauen zu gewinnen.

Vertrauensbildung: Eben dadurch ist Sextortion eine perfide Erpressungsmasche, weil zuerst getäuscht und betrogen wird. Durch charmante und manipulative Gespräche bauen die Täter eine Beziehung zu ihren Opfern auf. Sie fordern die Opfer auf, intime Bilder oder Videos zu teilen, oft unter dem Vorwand, dass dies auch auf der Gegenseite geschehen ist.

Erpressung: Nachdem die Täter die kompromittierenden Bilder oder Videos erhalten haben, enthüllen sie ihre wahren Absichten. Sie drohen damit, das Material an Familie, Freunde oder Kollegen des Opfers zu schicken, falls keine Geldzahlungen erfolgen.

Zahlungsforderung: Die geforderten Beträge können stark variieren, von kleineren Summen bis hin zu großen Geldbeträgen. In vielen Fällen versuchen die Täter, mehrere Zahlungen zu erzwingen, indem sie weiterhin mit der Veröffentlichung drohen.

Wer sind die Opfer?

Jugendliche und junge Erwachsene, die ihre Privatsphäre oft noch nicht ausreichend schützen und leichter auf die Taktiken der Täter hereinfallen können.

Männer mittleren Alters und wohlhabende Personen, die größere Geldsummen aufbringen können und daher für die Täter besonders attraktiv sind.

Schüler, die oft nicht in der Lage sind, hohe Geldbeträge zu zahlen, aber dennoch emotional und psychisch stark belastet werden. Sie können durch sozialen Druck und Scham besonders stark betroffen sein.

Beispiel und Zahlen

In einem aufsehenerregenden Fall haben 214 Opfer insgesamt 4,4 Millionen Dollar an Erpresser gezahlt. Dies verdeutlicht das enorme Ausmaß und die finanziellen Auswirkungen dieser Verbrechen. Solche Summen zeigen, dass die Täter oft wohlhabendere Zielpersonen anvisieren, die in der Lage sind, hohe Beträge zu zahlen, um ihre Privatsphäre zu schützen.

Wer steckt dahinter – Die Täterschaft

Die Drahtzieher sind oft gut organisierte kriminelle Netzwerke, die weltweit operieren. Besonders in Südostasien, namentlich in Kambodscha, gibt es sogenannte „Sklavenfarmen“, auf denen Menschen unter Zwang oder durch Menschenhandel in diese kriminellen Aktivitäten hineingezogen werden. Diese Netzwerke nutzen modernste Technologie und Methoden, um ihre Opfer zu finden und auszubeuten. Die Täter sind oft gut geschult und arbeiten in professionellen Strukturen, die es ihnen ermöglichen, effizient und anonym zu agieren.

Schutz- und Abwehrmassnehmen gegen Sextortion

Aufklärung: Informieren Sie sich und andere über die Gefahren von Sextortion. Wissen ist der erste Schritt zur Prävention. Schulen, Eltern und Gemeinschaftsorganisationen sollten regelmäßig über diese Bedrohung aufklären.

Schutz der Privatsphäre: Geben Sie keine intimen Bilder oder Videos an Personen weiter, denen Sie nicht absolut vertrauen. Seien Sie vorsichtig bei der Weitergabe persönlicher Informationen online.

Technische Schutzmaßnahmen: Nutzen Sie Sicherheitsfunktionen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung, starke Passwörter und regelmäßige Updates Ihrer Geräte und Software, um sich vor unbefugtem Zugriff zu schützen.

Hilfe suchen: Sollten Sie Opfer von Sextortion werden, wenden Sie sich sofort an die Polizei und nutzen Sie Beratungsangebote. Es gibt viele Organisationen, die Unterstützung bieten und Ihnen helfen können, sich gegen die Erpresser zu wehren.

Nicht zahlen: Zahlen Sie kein Geld an die Erpresser. Jede Zahlung bestätigt den Tätern, dass ihre Methode funktioniert, und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass sie weiterhin Druck ausüben.

Internationale Zusammenarbeit gegen Sextortion

Regierungen und Strafverfolgungsbehörden weltweit arbeiten zusammen, um diese kriminellen Netzwerke zu zerschlagen. Es gibt internationale Kooperationen und Initiativen, um die Infrastruktur dieser Netzwerke zu zerstören und die Verantwortlichen strafrechtlich zu verfolgen. Organisationen wie INTERPOL und Europol spielen eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung von Sextortion und anderen Formen der Cyberkriminalität.

Aufklärung und Prävention

Neben den rechtlichen und technischen Maßnahmen ist Aufklärung ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen Sextortion. Schulen, Medien und gemeinnützige Organisationen führen Kampagnen durch, um Jugendliche und Erwachsene über die Risiken zu informieren und präventive Maßnahmen zu fördern. Workshops, Informationsveranstaltungen und Online-Ressourcen sind wesentliche Bestandteile dieser Aufklärungsarbeit.

Sextortion eine perfide Erpressungsmasche – Unterstüzung für die Opfer

Für Opfer von Sextortion gibt es eine wachsende Anzahl von Ressourcen und Hilfsangeboten. Dazu gehören Hotlines, Beratungsdienste und rechtliche Unterstützung. Diese Angebote helfen den Betroffenen, sich zu schützen, rechtliche Schritte einzuleiten und psychologische Unterstützung zu erhalten, um die emotionalen und psychischen Auswirkungen der Erpressung zu bewältigen.

Sextortion, eine perfide Erpressungsmasche, muss bei Ihren Freunden bekanntgemacht werden!

Wir empfehlen, über die neue Gefahr im Bekanntenkreis zu informieren und zu warnen. Auch sollten individuell Vorsichtsmassnahmen getroffen werden. Die schliesst sicher auch eine Diskussion oder ein Hinweis im Familienkreis mit ein, wenn Jugendliche zur Familie gehören. Diese Form der Erpressung ist perfide und kann schwerwiegende Folgen haben, aber mit dem richtigen Wissen und den richtigen Maßnahmen können wir uns und unsere Gemeinschaft schützen.

Wer weitere Informationen benötigt oder Unterstützung in Anspruch nehmen will, kann uns kontaktieren. Beachten Sie, dass wir keine psychologische Beratung für Opfer anbieten. Allerdings können wir Ihnen Adressen von geeigneten Personen und Institutionen angeben.

Weitere Informationen: 11KM – Der Podcast der Tagesschau ARD

Share: