Vorwürfe gegen Meta wegen betrügerische Anzeigen auf Facebook
Meta vor Gericht wegen betrügerischen Anzeigen – Meta, die Muttergesellschaft von Facebook, wird beschuldigt, betrügerische Anzeigen chinesischer Unternehmen zugelassen und aktiv angefragt zu haben, obwohl interne Daten darauf hinwiesen, dass viele dieser Anzeigen gegen Facebooks eigene Richtlinien verstoßen. Dies führte dazu, dass Kunden Produkte kauften, die entweder nie ankamen oder nicht wie beschrieben waren. Darum wurde eine Klage wegen betrügerischen Anzeigen eingereicht.
Ankläger und Klage
Christopher Calise und Anastasia Groschen reichten 2022 eine Klage ein, nachdem sie durch betrügerische Facebook-Anzeigen geschädigt wurden. Sie werfen Facebook ungerechtfertigte Bereicherung und Fahrlässigkeit vor und behaupten, Facebook habe seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Nutzern verletzt.
Gerichtsentscheidung
Ein Bundesberufungsgericht entschied, dass Meta sich der Klage stellen muss. Das Gericht wies darauf hin, dass Meta möglicherweise gegen vertragliche Verpflichtungen verstoßen hat, die unabhängig von seinem Status als Herausgeber gelten. Abschnitt 230 des Communications Decency Act, der Internetdienstanbieter vor Haftung für Inhalte Dritter schützt, gilt nicht für die vertraglichen Ansprüche der Kläger.
Weiteres Vorgehen
Der Fall wurde an den US-Bezirksrichter Jeffrey White zurückverwiesen, um die vertraglichen Ansprüche der Kläger weiter zu verfolgen.
Richterliche Meinung:
Richter Ryan Nelson und seine Kollegen äußerten, dass die umfassende Immunität, die großen Technologieunternehmen wie Facebook gewährt wird, möglicherweise überdacht werden sollte. Dies folgt der Argumentation, dass diese Immunität Unternehmen dazu verleiten könnte, illegale Inhalte wissentlich zu verbreiten.
Einschätzung des Urteils
Die Entscheidung des Gerichts ist ein Schritt in Richtung mehr Verantwortung für große Technologieunternehmen wie Meta. Es betont die Notwendigkeit, Nutzer vor betrügerischen Aktivitäten zu schützen und stellt sicher, dass Unternehmen ihren vertraglichen Verpflichtungen nachkommen. Verbraucher sollten wachsam bleiben, und Plattformen müssen ihre Schutzmechanismen weiter stärken, um das Vertrauen ihrer Nutzer zu bewahren.
Lehren aus dem Urteil für Verbraucher und Plattformbetreiber
Seien Sie skeptisch gegenüber Anzeigen, die zu gut erscheinen, um wahr zu sein.
Prüfen Sie die Seriosität von Anbietern vor dem Kauf.
Melden Sie verdächtige Anzeigen den Plattformbetreibern und, falls notwendig, den Behörden.
Implementieren Sie strengere Überprüfungsverfahren für Werbetreibende.
Stellen Sie sicher, dass betrügerische Anzeigen schnell erkannt und entfernt werden.
Transparente Kommunikation mit Nutzern über Sicherheitsmaßnahmen und Unterstützung bei Problemen.
Gut zu wissen!
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Erläuterungen und Details zu dem Verfahren
Gerichtsstufe und Verfahren
Das Verfahren läuft derzeit vor dem US-Berufungsgericht für den 9. Gerichtsbezirk (United States Court of Appeals for the Ninth Circuit). Ein Bundesberufungsgericht ist ein Gericht der zweiten Instanz, das Entscheidungen von Bundesbezirksgerichten (United States District Courts) überprüft. Der Fall gelangte zum Berufungsgericht, nachdem das US-Bezirksgericht unter Richter Jeffrey White die Klage ursprünglich abgewiesen hatte.
Rolle des Bundesberufungsgerichts
Das Bundesberufungsgericht überprüft die Entscheidungen der Bezirksgerichte auf Rechtsfehler. In diesem Fall entschied das Berufungsgericht, dass das Bezirksgericht zu Unrecht die Vorwürfe des Vertragsbruchs abgewiesen hatte. Die Rückweisung an das Bezirksgericht bedeutet, dass der Fall erneut geprüft werden muss, wobei das Bezirksgericht nun die Anweisungen des Berufungsgerichts berücksichtigen muss.
Abschnitt 230 und Immunität von Technologieunternehmen
Technologieunternehmen wie Facebook genießen eine umfassende Immunität gemäß Abschnitt 230 des Communications Decency Act. Dieses Gesetz schützt Anbieter „interaktiver Computerdienste“ vor der Haftung für Inhalte, die von Nutzern oder Dritten erstellt und veröffentlicht werden. Der Gedanke dahinter ist, dass diese Unternehmen nicht für jede Äußerung und jeden Inhalt verantwortlich gemacht werden können, die auf ihren Plattformen erscheinen, was die Selbstregulierung fördern soll.
Vorwürfe und Verantwortung von Facebook
Chinesische Unternehmen haben betrügerische Anzeigen auf Facebook geschaltet. Facebook wird vorgeworfen, diese Anzeigen zugelassen und sogar aktiv angefragt zu haben, obwohl interne Daten darauf hindeuteten, dass viele dieser Anzeigen betrügerisch waren. Nutzer wie Christopher Calise und Anastasia Groschen verließen sich darauf, dass Facebook nur vertrauenswürdige Werbung zulässt.
Status als Herausgeber
Der Status als Herausgeber bezieht sich darauf, wie ein Unternehmen für die Inhalte verantwortlich gemacht werden kann, die auf seiner Plattform veröffentlicht werden. Normalerweise schützt Abschnitt 230 Facebook davor, als Herausgeber oder Sprecher der Inhalte Dritter behandelt zu werden. Das Berufungsgericht entschied jedoch, dass diese Immunität nicht für vertragliche Verpflichtungen gilt, die Facebook eingegangen ist. Wenn Facebook verspricht, gegen betrügerische Anzeigen vorzugehen, muss es sich an dieses Versprechen halten, unabhängig von seinem Status als Herausgeber.
Kurzüberblick
Gerichtsverfahren: Das Verfahren läuft vor dem Bundesberufungsgericht für den 9. Gerichtsbezirk, nachdem es vom Bezirksgericht abgewiesen und dann an das Berufungsgericht weitergeleitet wurde.Bundesberufungsgericht: Überprüft Entscheidungen der Bezirksgerichte auf Rechtsfehler und hat den Fall zur erneuten Prüfung an das Bezirksgericht zurückverwiesen.Abschnitt 230: Bietet Technologieunternehmen Schutz vor Haftung für Inhalte Dritter, fördert aber Selbstregulierung.Vorwürfe: Facebook wird vorgeworfen, betrügerische Anzeigen zugelassen und aktiv angefragt zu haben.Verantwortung und Vertrauen: Nutzer vertrauen darauf, dass auf Facebook beworbene Unternehmen vertrauenswürdig sind.Herausgeberstatus: Schutz durch Abschnitt 230 gilt nicht für vertragliche Verpflichtungen, die Facebook eingegangen ist.
Welche Daten hätten zur Vorsicht mahnen können?
Nutzerbeschwerden und -berichte:
Daten und Berichte von Nutzern, die Probleme mit bestimmten Anzeigen gemeldet haben, wie etwa Nichtlieferung von Produkten, Produkte, die nicht den Beschreibungen entsprechen, oder gefälschte Produkte.
Algorithmische Erkennungen:
Algorithmen und maschinelles Lernen, die Muster und Anomalien in Anzeigen erkennen, die auf Betrug hindeuten könnten. Beispielsweise ungewöhnlich hohe Klickraten ohne entsprechende Conversion-Raten oder bestimmte Schlüsselwörter und Phrasen, die häufig mit Betrug in Verbindung gebracht werden.
Vergleich mit bekannten Betrugsmustern:
Historische Daten über betrügerische Anzeigen und Werbetreibende, die mit neuen Anzeigen und Werbetreibenden abgeglichen werden können. Wenn ein neues Konto ähnliche Muster aufweist wie bekannte Betrügerkonten, kann dies ein Warnsignal sein.
Transaktionsdaten:
Analysen von Zahlungs- und Transaktionsdaten, die Unregelmäßigkeiten aufzeigen können, wie z.B. viele Rückbuchungen oder Beschwerden über spezifische Werbetreibende.
Interne Prüfprotokolle:
Daten aus internen Prüfungen und Überprüfungen, die verdächtige Aktivitäten oder Verstöße gegen Werberichtlinien aufdecken.
Feedback von Dritten:
Informationen und Berichte von Partnern oder anderen externen Quellen, die auf betrügerische Aktivitäten hinweisen.
Kundenservice-Daten:
Daten aus dem Kundenservice, in denen Häufungen von Beschwerden über bestimmte Anzeigen oder Werbetreibende festgehalten sind.
Diese internen Daten können kombiniert und analysiert werden, um Muster und Hinweise auf betrügerische Aktivitäten zu erkennen. Wenn diese Daten regelmäßig auf Anzeigen oder Werbetreibende hinweisen, die gegen Richtlinien verstoßen oder betrügerisch sind, sollten Maßnahmen ergriffen werden, um solche Anzeigen zu entfernen und die entsprechenden Werbetreibenden zu blockieren.
CHRISTOPHER CALISE;ANASTASIA GROSCHEN, v. META PLATFORMS, INC.
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